Are you afraid of the future?

9. 8. 2007 // // Kategorie Randnotizen 2007

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7. August: Notizen über AIRPORTKIDS. Lausanne.

Ein achtjähriges chinesisches Mädchen steht mitten auf der Bühne und sagt:

Do you like me?

Do I make you think about your own childhood?

Do you think I’m fragile?

Do you understand me?

Do you trust me?

Do you care about me?

What do you expect from me?

Are you afraid of me?

Are you afraid of the future?

Zwei Wochen lang haben S. und ich, zusammen mit Kindern aus allen Teilen der Welt (China, Rumänien, Afrika, Indien, Argentinien, etc.) im Alter von 6 bis 13 Jahren, die Nachmittage im Theater Vidy von Lausanne mit seltsamen Übungen in Kisten für den Transport im Flugzeug verbracht. Manche sind reich – Kinder von Eltern, die bei Philipp Morris arbeiten -, andere kommen aus zerstörten Ländern oder sind von Schweizern adoptierte Waisenkinder aus armen Ländern. Alle (reiche und arme) reisen durch die Welt wie Schnecken mit ihrem Miniaturhaus auf dem Rücken.

Wie wird die Welt aussehen, wenn diese Nomadenkinder einmal die neuen Konzernchefs, die neuen Soldaten, die neuen Homeless, die neuen Künstler sein werden?

Ein brasilianisches Mädchen sagt, dass sie in zukünftigen Kriegen 4 Pullover anziehen wird, damit sie niemand erstechen kann.

Ein russisches Mädchen sagt, dass sie in der Zukunft zuhause einen Roboter haben wird.

Ein irischer Junge sagt, dass wir in der Zukunft neue Planeten besiedeln werden.

Ein chinesisches Mädchen sagt, dass sie in der Zukunft Polizistin werden will, um die Verbrecher einzusperren und sie dann in andere Länder zu schicken.

Ein italienisches Mädchen sagt, dass es Afrika in der Zukunft nicht mehr geben wird (es wird vernichtet werden, um die Krankheiten zu vermeiden, mit denen es Europa anstecken könnte).

Ein indisches Mädchen sagt, dass es in der Zukunft in Indien Terrorismus geben wird, und dass sie in Stöckelschuhen gehen und damit viel Geld verdienen wird.

Ein philippinisches Mädchen sagt, dass wir in der Zukunft in Bunkern unter der Erde leben werden.