der umzug

2. 9. 2013 // // Kategorie Randnotizen 2013

irgendwie graut mir ja vor deutschland und vor den deutschen überhaupt. die sind so schrecklich deutsch, so unentspannt, so überpünktlich und korrekt sowieso. überfreundlich und unrussisch eben. und da soll ich drei monate bleiben. das ist also jetzt berlin, denke ich mir, mit einem dreiundzwanzig kilogramm schweren koffer voller befürchtungen in tegel ankommend. das kofferfördersystem ist das langsamste, dass ich je gesehen habe. und das soll nun etwas heißen. aber ich warte brav, bis ich den befürchtungskoffer weitertragen kann. das ist jetzt also berlin und der koffer wird immer schwerer, als ich aus der s-bahn aussteige und jemanden russisch reden höre.  als ich in die s-bahn einstieg kam ich an einer kindertagesstätte namens cheburashka vorbei. zufall, habe ich da noch gedacht. mit dem bild der russischen trickfilmfigur.

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das literarische colloquium ist ein schloss. eine übersetzungsstipendiatin hilft mir den koffer in den zweiten stock zu schleppen. der lift ist dauerkaputt und zweiter stock ist schon in ordnung – in odessa htte ich ja auch schon dauerkaputten lift bei zwölftem stock. ich fühle mich beruhigt, dadurch dass etwas nicht funktioniert.

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die cordula im märchenschloss mit luxuszimmer und prinzessin-auf-der-erbse-matratzen und blick auf die baustelle. ich meinte (hüstel): den see.

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kälter als in odessa ist es und ich sehe mir trotzdem die umgebung an. das nächste lokal ist der wannseehof. dort gibt es varenyky. wenn auch nicht so korrekt geschrieben, wie ich es erwartet hätte. berlin liegt wohl wirklich im osten.

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