geteilte arbeit

9. 10. 2014 // // Kategorie Randnotizen 2014

Es gefiel ihm: Nachdenken über arbeitsteilung. – / Er steckte mir post-its mit zitaten zu: Arbeit müsse wesentlich polymorph sein, stand da, (oder so ähnlich?) (Badiou). Ich musste kurz überlegen, ahja, klar, dachte ich: vielgestaltig, bunt, nicht in kleine prozesse, handgriffe, funktionen geteilt, nicht aufgebrochen, zerfleddert. Anders.

Naja, wir müssten unseren hehren ansprüche schon auch gerecht werden, in taten und fakten, dachte ich, vielleicht so: 3 monate im jahr die büros reinigen (die büros der anderen), 3 monate lang steward & stewardess sein in flugzeugen, auf langstreckenflügen, auf mittelhohen absätzen; 3 monate lang die babies versorgen; für 3 monate politikerin sein, richterin, ministerin, präsident; 3 monate lang die verstopften rohre durchlässig kriegen, die thermen reparieren, die boote streichen; 3 monate lang lesen & reden & schreiben & kaum sich rühren dabei (in der unverwertbarkeit). – /

So oder so ähnlich stellten wir uns das vielleicht vor, die arbeit zu teilen: in der straßenmeisterei, am dachstuhl, am ofen, in der wäscherei, am friedhof, im supermarkt; als tischlerin, köchin, bibliothekarin, als lehrerin, bäckerin, reinigungskraft, als türsteherin, seelsorger, proficlown, als feuerwehrfrau, als praktikant.