Dressing up for Steirischer Herbst 5

16. 9. 2016 // // Kategorie Randnotizen 2016

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Steirischer Herbst, eine Stunde nach Mitternacht. Kelsy trägt ihr großkariertes Baumwollkleid in der Taille gebunden, dazu luxuriöse Shit-Pins auf die seitlichen Taschen appliziert, die stößchenweise ihren betörenden Duft absondern: eine skeptische Mischung aus »Z, z, z!« und schwarzen Fragezeichen. Während es aus dem V-Ausschnitt poolblau herausblubbert, formieren sich kristalline Kugeln und kirschrote Blasen um Kelsys Hals und Schultern, und die oben erwähnten Zeichen zerfallen zu freudig-schwarzen Konfetti.
Kelsy wird sich, bloß für ein Viertelstündchen, vom Festgeschehen entfernen, um am Jakominiplatz den Stillstand der Straßenbahnen, »Betriebsschluss«, zu betrauern. Es wird dabei noch zu früh sein, um auf den Bäcker zu warten, der im Laden gegenüber das dunkle, saftige, beinah fladendünne Roggenbrot anbietet. Sie wird die Griesgasse hinauf- und wieder hinunterlaufen, nein, sie wird zurückspazieren zum Eröffnungsabend und den Leuten vom Organisationskomitee Hallo sagen. In etwa so: »Hallo.«