Aporie Eiropa

11. 10. 2016 // // Kategorie Randnotizen 2016

Ich habe es eigentlich nicht mit dem Palindrom, d.h. ich beherrsche es nicht. Beim Palindrom habe ich das Gefühl, dass es mich beherrscht, statt ich es. Mit einer Ausnahme: dem erzwungenen Palindrom, das mich in die Lage versetzt, neue Wörter zu erzeugen, Ungooglebares hervorzubringen. Wie etwa

APORIE EIROPA

aporie_eiropa

Wenn ich auch nicht weiß, was eine Aporie ist – der Duden hilft mir mit

  • Unmöglichkeit, in einer bestimmten Situation die richtige Entscheidung zu treffen
  • Ausweglosigkeit

Das passt leider genau zum Motto des steirisches herbstes – und dabei habe ich mir doch vorgenommen, das Thema konsequent zu verfehlen.

Wir schaffen das heißt für mich nicht Wir werden das bewerkstelligen, sondern Wir überleben das.

In den Chor jener Kräfte, die früher einmal Für und Wider in der Einstellung zur Europäischen Union in ihren Reihen erlaubt und gelebt haben (und das ist ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche), die heute aber nur mehr dogmatisch und nicht mehr dialektisch argumentieren, kann ich nicht einstimmen. Eine Union für Kohle und Stahl und (aus heutiger Sicht) für Atomenergie ist kein Friedensprojekt und es wird es nicht werden. Außer man verändert etwas. Die Europäische Union wird auch nicht demokratischer werden, wenn man sie nicht demokratischer macht. Das zu wollen wäre für mich ein Argument, dafür zu sein – dafür sein, um etwas zu verändern. Der Gedanke scheint mir aber abhanden gekommen zu sein. Die Kritik an der Europäischen Union wird automatisch ins rechte Eck geschoben. Das ist grundfalsch. Und damit gibt es auch keine Diskussion mehr. Die politischen Akteure sind Fußballfans geworden. Dafür oder dagegen – das ist die einzige Frage.

Wenn man die APORIE umdreht, kommt wenigstens EIROPA heraus.

Daher stimmt ich in keine Chöre ein und schon gar nicht in den Missbrauch Beethovens.