6. 10. 2017 // // Kategorie Randnotizen 2017

Lange nichts von mir hören lassen in diesen atemlosen Tagen. Nicht gut. Die Tage und Nächte des Festivals rasen an mir vorbei, durch mich hindurch. Ständiges Schleudergefühl im Dauerwaschgang. Anders als meine Wäsche, die sich stapelt. Ich versuche, überall und dann jeweils auch wirklich “da” zu sein, weiß aber, dass ich selbst vieles versäume und erst in Aufzeichnungen, Erzählungen, Berichten erahnen kann. Permanentes Willkommenheißen und Verabschieden von KünstlerInnen.
Kann es sein, dass der Körper sich in den vielen Orts- und Zustandsveränderungen irgendwie auflöst?

Diese Wochen sind so dicht, erlebnisreich, es ist, als ob in jeden Tag ein Maximum von Erlebnissen, Ereignissen gepackt wäre, ein Stoff, der hauchdünn, zusammengeknüllt ist, um mit der Hand umschlossen zu werden. Ich halte ihn fest, drücke ihn laufend, und stets laufend, zusammen. Wenn sich die Hand öffnet, auch nur ein bisschen, wird sie mir entgegenspringen, diese komprimierte Zeit, wird sich ausbreiten zu einer enormen Landschaft, mit ihren Falten, mit unbekannten Gebirgszügen, noch nicht erschlossenen Tälern. Einiges wird mir vertraut gewesen sein, anderem werde ich mit dem Lächeln der Fremden begegnen.
Der Stoff aber, er soll mir ein Segel werden.