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Durch die Nacht nach Graz

25. 9. 2009 // // Kategorie Randnotizen 2009

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Inside the Camera

23. 9. 2009 // // Kategorie Randnotizen 2009

Rimini Foto Cam

Diese Fotokamera ist begehbar. Sie war lange ein Souvenir-Shop am Strand von Rimini. Dabei wurden die Postkarten und Schlüsselanhänger durch die Linse der Kamera verkauft. Der Verkäufer betrat das Geschäft durch eine schmale Tür. Und zwar da, wo normalerweise die Rückseite einer Kamera geöffnet wird, um den Film auszuwechseln. Im Zeitalter der digitalen Fotografie hat sich dieser Zugang nun für immer verschlossen und so ist auch die Linse der Kamera auf diesem Bild zu. Die Kamera selbst bleibt aber stehen und wird so – ob beabsichtigt oder nicht – vom Souvenirshop zum Denkmal, das auf jedem Foto so aussieht, als würde es zurückschiessen. Eine überlebensgrosse Blackbox, die scheinbar alles verschluckt. Wohin wird sich dieser Film entwickeln?

10.000 Darsteller

14. 9. 2009 // // Kategorie Randnotizen 2009

Heuschrecken

Seit 5 Wochen probe ich im Schauspielhaus Zürich mit 10.000 Heuschrecken. Locusta Migratoria. Afrikanische Wanderheuschrecken. Seltsame Proben sind das: Sie sind in der Mehrzahl und manchmal bin ich nicht sicher, wer eigentlich für wen probt: Wir machen Musik, Lichtwechsel, Text… und sie sitzen da und schauen uns zu. Wir filmen und vertonen… und sie schauen uns zu. 

Oder sie essen und haben Sex während der Proben. Manchmal essen sie sich sogar gegenseitig auf. Nur der Kopf bleibt dann übrig. Der ist zu hart. Allzu viel Gewicht ist dem aber nicht beizumessen. Heuschrecken können nämlich auch ohne Kopf weiterleben. Wird er ihnen abgerissen, fliegen sie noch ein bis zwei Tage lang weiter, bis sie verhungern. 

 

Heuschrecken

Manchmal frage ich mich ob es ihnen bei uns gefällt. Normalerweise werden sie als Futter an Reptilienzüchter verkauft für 20 Cent das Stück. Dazu werden sie in kleinen Kartonschachteln tagelang in viel zu kühlen Temperaturen gehalten, so dass ihre Fressfeinde sie problemlos einfangen und verzehren können. 

Bei uns füttert sie die Requisitenabteilung des Theaters zwei mal täglich und das Licht sorgt für konstante 30-35° in ihrer Biosphäre. Wahrscheinlich degeniereren die Tiere auf der Bühne des Schauspielhaus zu dekadenten Ensemblemitglieder, die ausserhalb des Kunstsystems keine 3 Tage überleben würden. Vielleicht schreibt sich in ihrer DNA aber auch nach und nach die Kunst ein und sie werden musikalisch. Abwarten. Was auch immer sie tun, wir werden auf sie glotzen und versuchen zu verstehen – wie immer im Theater.

Heuschrecken

Rimini

17. 8. 2009 // // Kategorie Randnotizen 2009