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10 mariagrün

14. 9. 2017 // // Kategorie Randnotizen 2017

wo haben wir l. verloren? teichhof ist sie eingestiegen, sie muss doch noch hier sein, wo es  hier auf einmal zur stadt wird, wo die straße diese biegung es gibt ein aufatmen es gibt einatmen und atem einhalten das behält sie für sich. im erdgeschoss eines dieser alten schönen häuser gibt es jetzt eine poststelle wo man auch  teures bastelzeugs kaufen kann und l. findet solche läden an orten wo sonst keine läden sind immer witzig, die meistens so ausschauen wie sich kinder läden ausdenken würden, kopien von läden aber keine echten halt. l. sitzt hinten oben. dort wo die coolen kids sitzen und hinten rausschauen immer.  l. muss über arbeit nachdenken. deshalb war sie so still. wenn ihre arbeit auch nur eine kopie dessen wäre, denkt sie. sie schaut hinten raus und denkt sich für was diese ganzen menschen zur arbeit gehen weil geld haben sie doch genug und ob sie noch darüber nachdenken über was wäre wenn oder was ist wenn und l. denkt, was passieren würde wenn sie morgen die arbeit abschafft, ob sie dann alle durchdrehen oder nachdenken oder –

9 kroisbach

7. 9. 2017 // // Kategorie Randnotizen 2017

und wenn ihr so weitermacht, dann bin ich da noch irgendwann.

8. st. johann

4. 9. 2017 // // Kategorie Randnotizen 2017

hier bin ich bereits mittags in die bäche gefallen und hier habe ich zum ersten mal ein licht gesehen von dem ich damals noch nichts wusste hier aß ich meine jausenbrote auf baumstumpfen hier lag ich auf straßenbahnschienen hier gibt es diese kurve in der man läuten muss mit dem fahrrad sonst stirbt man sonst stirbt man  dieser ort erzählt von einem königreich aber psst ein männerchor singt: take my hand take my whole life too und wir wissen bescheid, von den brennesselbüschen hier und der bande der bienen und die geschichte mit der elektrischen zahnbürste –

habe ich dir je davon erzählt?

LON DON rolle ich noch immer zwischen den kinderzähnen hin und her die zunge noch so weich

 

7 rettenbach

27. 8. 2017 // // Kategorie Randnotizen 2017

annäherungen:

 

Sich mit Graz zu beschäftigen, ist für einen Nicht-Grazer aussichtslos. Über Graz könnt man Bücher schreiben, man würde sie aber in Graz nicht lesen, und wenn, würde man es nicht eingestehen. Die Grazer- die es nicht gibt – schreiben.

Der Grazer-den es nicht gibt – erfindet auch die Welt neu und behauptet die existierende nie gesehen zu haben.

 

Friedrich Achleitner/Graz von außen/Droschl Verlag