рукописи не горят

25. 6. 2013 // // Kategorie Randnotizen 2013

liebes tagebuch,

so sollte man doch anfangen. aber lieb ist es ganz und gar nicht, denn hier teile ich eine angst mit Bulgakov und eine Sicherheit mit seinem teufel Voland: manuskripte brennen nicht.
so man sich im ersten moment auch denken mag: die rettung vor dem librizid. die ewige existenz des handschriftlichen und man kann es anzünden so viel man will, das manuskript wird nicht schwarzverkohlt in der ecke liegen, so ist das ebenso die ewige drohung. scripta manent. das geschriebene ist beständig und wenn es nach Arno Schmidt geht kann ohnehin nur sterben, wessen name von der welt verschwunden ist. und das ist nichts gutes, denn die ewigkeit ist lang und geschriebenes kann einem ewig vorgeworfen werden. erst recht im internet-all, denn das internet ist alles was der fall ist. nichts verschwindet je. nicht wirklich. es wird nur schwerer zu finden. und davor soll man sich nicht fürchten? morgen wird die 200ste ausgabe der manuskripte im grazer schauspielhaus präsentiert. mehr als fünfzig jahre und nun schon 200 hefte. die brennen vielleicht ja doch. immer noch. bis ans ende des internets.

(erstatzweise hier der brennende bus auf der balkovskaja, der nicht nach maria luggau fährt)der bus ist ausgebrannt