Schwarze Katze

17. 9. 2006 // // Kategorie Randnotizen 2006

Heute ist meine Freundin aus Wien gekommen. Sie heißt Johanna, und sie hat sich verdient gemacht um meine so genannte Karriere, da sie mir zu einem Preis für einen Text verholfen hat, als sie Leiterin eines alternativen Wiener Theaters war. Das war vor sieben Jahren, und nach diesem Preis wurde mein Stück in einem der größten Belgrader Theater gespielt. Johanna ist Schauspielerin, Regisseurin und Leiterin des Theaters. Aber ich weiß nicht, ob sie wirklich immer noch Leiterin des Theaters ist, da ihr Theater nicht gerade nach marktwirtschaftlichen Prinzipien funktionierte. Ihr Mann heißt Werner, und ich habe ihn nie verstanden, weil er Wiener Dialekt spricht und viel miaut. Übrigens habe ich in diesem Rahmen nie erwähnt, dass ich ziemlich gut deutsch verstehe, zumindest dann, wenn ich mein Gehirn anschalte, was selten der Fall ist, weil mein Gehirn vom Alkohol zerfressen ist. Und ohne Alkohol kann ich nicht, meine leidgeprüfte Seele verlangt danach. Also dieser Werner, der Mann von Johanna, ist ein guter Freund von mir, der mich, wenn ich nach Wien komme, mit in ein Café nimmt, das Schwarze Katze heißt, dort trinken wir Absinth und erzählen uns was, aber weder er versteht, was ich sage, noch ich, was er sagt. Trotzdem geht es uns gut dabei. Jedes Mal ging es uns in der Schwarzen Katze bestens. Auch bei Johanna und Werner ist es schön, sie leben mitten in einer Einkaufsstraße, aber bei ihnen ist es still und schön und voller Bücher, und der Wein auf dem Tisch glänzt wie Gold. Gegenüber ihrer Wohnung leben einige junge Männer, mit denen ich mich einmal eine halbe Nacht lang durchs Fenster unterhalten habe. Ich weiß nicht, was sie mir erzählt haben, da sie auch Dialekt sprachen. Sie haben mir vielleicht hässliche Dinge gesagt. Aber das macht nichts, da wir die ganze Zeit gelacht haben. Und Johanna saß am Tisch und hat gesungen. Sie hat schön gesungen. Ich habe das Bett für sie gemacht und gehe jetzt schlafen. Sie ist irgendwo in der Stadt im Theater. Gute Nacht, Johanna, sie hat einmal die Gertrud gespielt. Gute Nacht, Werner. Gute Nacht, Oleg, und gute Nacht euch allen. Der Himmel in Wien ist auch nicht anders als hier.

Aus dem Serbischen von Alida Bremer

Meni je danas dosla drugarica iz Beca. Ona se zove Johana i inace je zasluzna za moju takozvanu karijeru jer mi je dala nagradu za tekst kada je bila upravnica jednog alternativnog pozorista u Becu. To je bilo pre sedam godina i posle te nagrade meni su tekst radili u pozoristu jednom glavnom ovde u mom gradu Beogradu. Johana je glumica, rediteljka i upravnica pozorista. Ne znam da li je i dalje upravnica pozorista posto nije bas trzisno bilo to njeno pozoriste. Ima coveka Wernera koga je nista nikad nisam razumela posto on govori Becki sleng i mnogo mjauce. Inace, nikad nisam rekla da ja nemacki prilicno razumem kada ukljucim mozak, sto je retko jer mi je mozak pojeden od alkohola. A ja bez alkohola ne mogu trazi mi ga dusa napacena. Elem. Werner, covek od Johane jer moj dobar drug koji kad ja dodjem u Bec vodi mene u jedan kafe koji se zove Crna Maca gde mi pijemo apsint i pricamo a nit on mene razume nit ja njega razumem ali nama je lepo, svaki put nam je bilo lepo u tom baru Crna Maca. I kod Johane i Wernera u kuci je jako lepo zive na sred ulice gde se kupuje ali kod njih je tiho i lepo i puno je knjiga i zlati se vino na stolu. A preko puta njih zive neki momci sa kojima sam ja pricala preko prozora pola noci. Ne znam sta su mi pricali posto je bilo u slengu. Mozda su mi rekli neke gadne stvari. Nema veze posto su se smejali citavo vreme. A Johana je sedela za stolom i pevala. Lepo je pevala. Sada sam ja namestila krevet za nju i idem da spavam. Ona je negde u gradu, gleda neku predstavu. laku noc Johana igrala je Gertrudu Johana. Laku noc Werner. Laku noc Oleg i laku noc svi isto je nebo i u Becu.