Irrwitz

24. 5. 2007 // // Kategorie Randnotizen 2007

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Wahnwitz. Aberwitz. Starre auf neuen Globus. Aldi: 19,99, mit Beleuchtung, welche eine thematische Karte zum Vorschein bringt. An, aus. Physische Geographie, Anthropogeographie. Und da oben, genau da hockst du nun ständig rum! Und gleich hockst du in der Quelle, wo die Kulissen so angenehm weiter als zu Hause, entrückt, beseelt, gedankenlos, gedankenschwer. Die Quelle befindet sich auf dem täglich einmal gedrehten Erdball. Hui! (Dreht er sich selbst oder wird er gedreht?) Tag und nacht, Licht an, Licht aus. Klick, klack. Da rauschen wir eklyptisch geneigt um unsere Erdklumpenachse, und der Erdklumpen pfeift jährlich einmal um das Sonnengestirn und der Halbe kostet jetzt Zweizehn in der Drehquelle. Und wenn ich tot bin, dreht sich alles soweit und einstweilen weiter. Zweizehn indes bleibt nicht besteh’n!
Ich sitze den 18. Januar 2007 in der Drehquelle, wir sind eben, gerade vor 18 Tagen um unsere Erdachse 365 mal und ein Jahr lang um die Sonne gedreht, und gestern ist meine Steuererklärung von mir selbst fertig erklärt worden (obgleich ich sie nie restlos verstehe), das gehört dazu, das muß sein, und meine Confessio habe ich mit EV eintragen müssen. (Wird Gott wissen, was EV bedeutet? Ja! Er, der Dreher und Ankurbler, der Formularschöpfer und Urquell muß es wissen müssen. Es trägt seiner Bischöfin Käßmann das Gehalt ein.)
Man spürt das Drehen und Fliegen gewöhnlich nicht, gottlob! daß uns nicht schwindelig wird muß ein Schwindel uns fixieren, in der Quelle muß er mich festmachen, ein Wahrnehmungsschwindel, daß es mich nicht vom Stuhl haut, daß die Sabrina das Bier nicht im Gegenwind herbeikämpfen muß; heute aber bemerke ich es, ganz deutlich, und die Kugel schrumpft ja so arg, das Drehen ändert sich. Die Sabrina hat heute Rückenwind.