hinter der kurve

5. 7. 2010 // // Kategorie Randnotizen 2010

hinter der kurve haben sie ein haus mit garten und einem nicht näher beschriebenen obstbaum. vielleicht haben sie sogar mehrere obstbäume. wahrscheinlich. sie sprechen im herbst viel von marmelade.
gegen abend putzen sie sich die blossen sohlen ab, die lindenblätter, die immer da kleben bleiben, und gehen ins haus. sie heizen ein. sie haben nur dinge zu tun, die ihnen nicht wie arbeit erscheinen, sie haben eine grosse ruhe im bauch, sie brauchen sich nicht sorgen, sie warten bis die sonne wieder aufgeht, wie ein verlässlicher freund, sie schimpfen nicht viel, nur wenn es sein muss und schauen den leuten ins gesicht, egal ob es hässlich ist oder nicht, und kümmern sich wenig um angebereien. sie sind sich selbst mass und ziel, sie gehen in gedanken schritt um schritt, sie sind in ordnung im kopf, sie haben eine freude im bauch, wenn die pfingstrosen blühen, und so schauen sie auch nur von aussen aus. der kopf ist so ein ding. man weiss nicht, was man damit anfangen soll. wie es beschreiben. man kann sich an den sommer nicht mehr erinnern, man kennt nur das eigene unglück, man glaubt letztendlich doch eine ausnahme zu sein, wenn schon nicht im guten, so doch im schlechten und möchte sich eine kleine insel bauen, auf der alles gut ist, wenn schon nicht für einen selber, dann doch wenigstens für andere, die man dann daraufsetzen kann und ihnen zuschauen, wie man den puppen im puppenhaus zuschaut beim starren sitzen mit ausgestreckten beinen oder beim liegen in zu kurzen betten oder beim ewig eingefrorenen öffnen der haustür. wer da? besuch oder die post?