urlaub

29. 8. 2010 // // Kategorie Randnotizen 2010

die einen fahren nach kuba und geniessen es als die, die sie sind. die anderen fahren nach trinidad und tun ohne grossen erfolg so, als wären sie einheimisch dort. sie versprechen sich ein grösseres abenteuer davon.
in italien tut man so, als wäre man russin. in ungarn traut man sich zu, eine französin zu geben. in amerika gefällt man sich als österreicher gut genug. in griechenland weiss man nicht so recht. soll man zum spass seinen namen ändern? eigentlich unnötig, es kennt einen ja keiner. man tut eben so, als wäre man wer anderer, und das fremde umfeld unterstützt einen dabei. parakalo. unbeschwert fällt es einem hier leicht, glücklich zu wirken.
zurückgekehrt muss ich wieder klein beigeben. auf der post lagern keine geschenke. die liste mit den selbstvorwürfen ist nicht kürzer geworden. die menschen misstrauen mir, weshalb ich selten ausgehe. hallo, sagt der verrückte unten im hof. wer weiss zu wem? er kriegt meistens keine antwort mehr. er steht jeden tag dort unten und tut so, als würde ihm der motorroller meiner nachbarin gehören. sie sagt, es stört sie nicht.
ich glaube, er setzt sich zu diesem zweck sogar ihren helm auf. das würde mich stören.
aber vielleicht bringt er sich auch einen von daheim mit. manchmal trägt er eine polizeikappe, die ist sicher seine. vielleicht bildet er sich ein, dass alle ihm glauben, dass das moped ihm gehört. aber wahrscheinlich ist ihm das egal, solange er es sich selber weismachen kann für ein paar stunden. der glückliche.