6. 10. 2010 // // Kategorie Randnotizen 2010

da sitzt man und soll das stroh in seinem kopf zu gold spinnen. kein rumpelstilzchen weit und breit. geschweige denn ein könig.
ich will chinesisch lernen. besser: ich will chinesisch können. ich will klavierspielen können. und trompete. und mundharmonika. und gitarre. ich könnte ja behaupten, ich könne gitarre. solange keine gitarre verfügbar ist, eine verhältnismässig sichere angelegenheit. auch wenn eine gitarre auftaucht im laufe der zeit, kann man sich mit vorgetäuschter falscher bescheidenheit drücken. das machen leute, die gitarre wirklich können, auch andauernd.
dann dürfen sich die anderen eben vorstellen, wie ich gitarre spiele. kommt fast aufs selbe heraus. für die anderen. und ihre kopfcomputer.
und wenn sie ein schönes lied auf der gitarre hören wollen, sollen sie gefälligst den radio aufdrehen oder einen cd player anwerfen. da sind sie auf mich nicht angewiesen.

zum lernen war man zu ungeduldig, aber man kann sich ja vorstellen, man spielt gitarre und zwar fast am besten. also sehr gut. alles andere ist uninteressant, man hat so viele konkurrenten.
man stellt sich eben vor, man kann es fast am besten. das kostet nicht viel. auf die eine oder andere art kann man damit vielleicht sogar geld verdienen.

man stellt sich vor, das alles zu können. wie in den tagträumen der kindheit: mit einer gruppe bekannter im weit entfernten ausland. ohne vorwarnung antworte ich dem einheimischen in fliessendem mandarin. woher kannst du das? warum hast du das nie erwähnt?
oder ein langer abend in einem lokal mit klavier. aus einer laune heraus setze ich mich ans piano und haue in die tasten. sofort bin ich der liebling aller männer und frauen.
ach ja. warum habe ich nicht besser aufgepasst in der hasenschule. jetzt muss ich anders punkten. mühsam wie ein eichhörnchen.