Der dumpfe Schwa-Laut

16. 6. 2016 // // Kategorie Randnotizen 2016

Drei Sätze darf man einen Autor niemals fragen:

1. Können Sie vom Schreiben leben?
2. Ist Ihre Literatur Autobiografisch!
3. Wollen Sie nicht einmal einen Krimi schreiben!

Die dritte Frage wird, scheint mir, in den letzten Jahren meist ersetzt durch:

3. Wollen Sie nicht einmal eine Fernsehserie schreiben!

Ja, ich will. Ich will endlich all jene erreichen, die mit dem Laptop im Bett sitzen und Netflix schauen, anstatt zu schlafen.

Meine Fernsehserie handelt vom Leben der Indogermanen und beginnt 5000 v. Chr. als die Indogermanen noch nomadische Hirtenvölker sind und Schnur- und Bandkeramik erzeugen und ihre Toten in Erdkurganen oder Flachgräbern beisetzen. Im Laufe der 3. oder 4. Staffel werden sie aber langsam zu Ackerbauern.

Wichtig dabei ist das Casting. Ein wesentlicher Laut des Indogermanischen ist das [ɘ], das in meiner Schulzeit immer als dumpfer Schwa-Laut bezeichnet wurde; eine Bezeichnung, die heute ungooglebar geworden ist. Das geht nicht. Der dumpe Schwa-Laut heißt auch  Indifferenzvokal, Schwa Indogermanicum oder mittlerer Zentralvokal. Ich habe gelesen – das Zitat wird nachgereicht -, dass es im Indogermanischen drei Ausprägungen dieses Vokals gab: [ɘ1], [ɘ2] und [ɘ3].

dumpfer_schwa_laut

Besonders geeignet scheint mit der frühere Fußballer und Nationalteamtrainer Josef Hickersberger, der den dumpfen Schwa-Laut an jedes Wort anhängt: Josefɘ Hickersbergerɘ. In jedem Fall muss die Serie authentisch sein. Die Indogermanen gehen uns alle an!