Erst vor zwei Wochen hörte ich wieder einmal das Hörspiel Ein Geschäft mit Träumen von Ingeborg Bachmann und ich dachte dabei an die Randnotizen und dabei wieder an das Geschäft mit einer Suchmaschine. Und wieder dachte ich beim Denken und ich dachte, warum nicht ein Hörspiel machen mit dem Titel Ein Geschäft mit Treffern. Auf meiner gestrigen Suche (nicht einer Suche im Netz, sondern einer Offline-Suche im Wiener Bezirk Wieden), stellte ich fest, dass es dieses Geschäft schon gibt.

Es heißt nicht Die goldene Kugel, sondern Zur goldenen Kugel (Adresse: Wiedner Hauptstr. 42, 1040 Wien, Öffnungszeiten: Heute geöffnet · 09:00–18:30) und es macht den naheliegendsten Reim auf Google zu seinem Leitspruch.

Ich werde also die goldenen Kugel nach einem Käserennen fragen, einem T-Shirt mit dem Aufdruck ulu, ölü, ewli, einer abendoeselischart usw. usf.

Ich glaube auch, dass das Hörspiel im Netz eine Zukunft hat, nämlich auf den Videoplattformen, allen voran Youtube, das ja ebenfalls der Google Inc. gehört. Ich glaube nämlich, dass 85 Prozent aller Youtube-User gar nichts sehen wollen. Die herzermüdende Beliebigkeit der Musikvideos hat ja schon die Macher selbst erfasst, Musikvideokanäle werden zu Serienschleudern, und Youtube wird als Schallquelle benutzt. Ich freue mich schon auf das Hörspiel im Netz, das naturalistische Hörspiel mit Geräuschen, wo es wieder Schreibmaschinen, Kirchenglocken, Schritte auf Kies, Schritte auf Beton, tropfende Wasserhähne, Klospülungen, Atmosphären und all diese szenentrennenden Musikstücke, bei denen Fagotte und Oboen am liebsten verwendet werden, geben wird. Ich freue mich auf Ein Geschäft mit Treffern – oder in meinem Fall Ein Geschäft mit Nicht-Treffern.