Autoren Archiv

1. 10. 2011 // // Kategorie Randnotizen 2011

Besser aufstehn und gehn, gehn ist besser als verstehn. So werden Helden gemacht: An jedem weißen Fleck auf der Landkarte den Spaten auspacken und ordentlich zustechen. Und die Axt nicht vergessen. Wer ganz nach unten will, braucht ein ordentliches Werkzeug. Aber Vorsicht! Unsre Körper hier oben sind nicht so robust. Auch unser Stolz ist ein zerbrechliches Gebilde, da muss man aufpassen, dass ja nichts kaputtgeht.

30. 9. 2011 // // Kategorie Randnotizen 2011

Aber das müsste doch eigentlich anders sein. Das müsste doch ein Körper sein, der sich angreifbar macht. Ich müsste mich doch mal wieder angreifbar machen. Mal wieder rauskommen aus dieser Bedeutung. Einfach mal Stillstand. Das müsste ich doch einfach mal aushalten können. Ich müsste mich doch mal wieder aushalten können. Oder mal was sagen. Ich müsste doch einfach mal wieder was sagen. Oder schlagen. Einfach mal rausprügeln. Ich müsste mich einfach mal rausprügeln, rein in so ein Abseits. Einfach mal aushalten so ein Abseits. Aufhören mit Bedeutung, aufhören mit Mitte, aufhören mit Vorwärts, aufhören mit Gemeinschaft, aufhören mit Liebe, aufhören mit Sicherheit, aufhören mit mir.

27. 9. 2011 // // Kategorie Randnotizen 2011

Wenn du von etwas träumen kannst, kannst du es auch tun.

Bei dem Tempo das ich aufgenommen hab, komm ich bestimmt an. Ob ich wohin komm, ist die andre Frage. Was man nicht erinnert ist nicht passiert, und wovon man sich nicht erzählt, das wird nicht erinnert. Österreich zuerst.  Hinter dir kommt keiner mehr. An Tempo gewinnen. Abstand gewinnen. Geschichte gewinnen.  Das war ein wirklich spektakulärer Sturz, wie ihn das echte Leben sonst nicht zu bieten hat. Das Fernsehn kommt nicht, der Schnitt kommt nicht, das Leben kommt nicht, der Schmerz kommt nicht. Der kommt nie dort an, wo er hinsoll. Hat ein fröhliches Gesicht auf und einen Eimer unterm Arm, den er in die Landschaft kippt, bis die Landschaft suppt und klebt und rosarot vor sich hinstirbt. Konzentrier dich auf das, was du sehen willst.

Ankommen

17. 9. 2011 // // Kategorie Randnotizen 2011

Man verlässt einen Ort, der sich im Kopf dann in eine Schönheit hineinwächst. Das ist die Schönheit, die man gerne in der Selbstbezeichnung hätte und aufgeblasen muss sie werden zu gigantischer Größe damit alles drunter verschwindet was man an sich nicht erträgt: Das ist so einiges. Was nicht passt, wird passend gemacht. Das Werkzeug liegt bereit, aber es fehlt an Mut. Dabei ist das so einfach. Der Ruf. Die Weigerung. Die Entscheidung. Der Kampf an der Schwelle. Die große Prüfung. Die Belohnung. Vergiss nicht die Liebe! Um zu lieben musst du aber anwesend sein, soviel ist klar, natürlich lässt sich auch das Abwesende lieben, oder etwas in eine Abwesenheit hineinlieben, -oder hassen, so lange bis es sich in der Abwesenheit wieder lieben lässt. Man schiebt sich also selbst in eine Abwesenheit hinein, um geliebt zu werden. Aber da ist ja gar keiner und leben lässt sichs so auch nicht richtig. Dabei ist auch das so einfach mit dem Leben, wenn du um das Zauberwort weißt. Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit. Das ist eine schöne Wahrheit. Schon schön, und mit Sicherheit ein gutes Gefühl. Liebe Liebe Liebe. Das ist das Zauberwort. Die Liebe nimmt dich an der Hand, damit du einen sicheren Stand hast. Ist auch wichtig, so ein Standplatz. Man will ja immer an der Hand genommen werden, damit man sich nicht übernehmen muss. Jemand andrer übernimmt die Führung und man ist nicht dabeigewesen, halt, natürlich schon dabei gewesen, aber halt nur dabei statt mittendrin. Jemand übernimmt die Verantwortung, damit was weitergeht, in eine Liebe hinein. In einer Liebe geht immer alles weiter. Wie in den großen Geschichten. Kommst du also zurück an diesen Ort, der in deinem Kopf so wahnsinnig schön und wahnsinnig groß geworden ist, dass du drunter beinah verschwunden bist. Und jetzt geschieht das Wunder: Den Ort gibt’s ja wirklich! Der hat sich aus dem alten echten Ort herausgeschält und das was sonst noch da war überwuchert. Das Unternehmen Zukunft: Auf diesem Untergrund etwas aufbauen. Diesen schütteren Untergrund gemeinsam bebauen. Rauskommen aus der alten Geschichte. Willkommen in der Zukunft. Willkommen im Land der ungeahnten Möglichkeiten. Willkommen in meinem Graz.